Markdown ist toll
Lange hat es gedauert, aber nun bin auch ich vom Markdown-Virus befallen. Markdown ist eine einfache Art, Inhalt auszuzeichnen und ein wenig Struktur zu verleihen. Bei README-Dateien in Github-Projekten wird es beispielsweise verwendet.
Wer Markdown nutzt kann sich auf den Inhalt konzentrieren, muss sich keine Gedanken um das spätere HTML (oder RTF oder PDF) machen, in das der Text dann konvertiert wird. Die Flexibilität ist zu Gunsten der Effizienz eingeschränkt. Für die Erstellung von Layouts ist es nicht geeignet, sehr wohl aber für die Erstellung von Inhalten. Es ist eine bessere Wahl, als ein WYSIWYG-Editor in einem CMS, weil sich Kunden auf den Inhalt und nicht auf billige Texteffekte konzentrieren. Rachel Andrew plädiert deshalb immer für Markdown- oder Textile-Editoren, an Stelle der gängigen WYSIWYG- oder Richtext-Editoren.
Mittlerweile schreibe ich alle meine Blogposts in Markdown offline vor, konvertiere sie schnell und füge sie dann in den Wordpress-Editor ein. Ich habe auch ein Markdown-Plugin für Wordpress, welches aber nicht immer fehlerfrei funktioniert.
Nachdem ich nun von Markdown überzeugt bin, schaue ich mich in alle Richtungen nach einer Optimierung meines Workflows um und bin begeistert, was ich alles finde. So gibt es beispielsweise eine auf Jekyll basierende Software, die Markdown-Texte in Shower-Präsentationen wandelt. Auf diese Art ist es viel einfacher und schneller, eine solche Präsentation zu schreiben. Klar bin ich im Editor mit der Hilfe von Emmet auch schnell, aber mit der Markdown-Version geht es nochmal schneller und mein Ausgangstext bleibt übersichtlich und lesbar. Denn der klare Vorteil von Markdown ist, dass man sich auf den Inhalt konzentriert und sich die Struktur vom Leibe halten kann.
Es gibt viele Markdown-Editoren auf dem Markt, speziell für den Mac. Aber der Sinn dahinter hat sich mir nie komplett erschlossen. Solange man einen Editor besitzt, der Markdown highlighten und wandeln kann, benötigt man in meinen Augen keinen speziellen Editor. Oft sind Markdown-Dateien auch nur ein Bestandteil eines Projektes. In einem solchen Falle zwischen zwei Editoren (einer für Markdown, einer für den Rest) wechseln zu müssen, erschien mir immer mühselig. Mir genügt vollkommen mein altes Textmate mit dem passenden Bundle.
Ebenso toll sind kleine System-Tools, die bei Markdown weiterhelfen können. Ich kann da leider nicht mehr für Windows sprechen, da ich meinen Windows-Rechner nur selten anmache - und dann nur zum Testen von Webseiten. Vielleicht haben ja Leser ein paar gute Tipps, die sie in den Kommentaren weitergeben würden.
Für den Mac habe ich mittlerweile zwei sehr schöne Helferlein gefunden. Das eine sind Servicetools, die man sich einzeln installieren kann. Ich habe da besonders die Funktion "HTML in Markdown wandeln" ins Herz geschlossen. Mit einem Klick wird ein selektiertes HTML-Fragement oder eine ganze Seite sauber konvertiert und kann von mir einfach überarbeitet werden.
Natürlich gibt es auch den umgekehrten Weg, doch dafür nutze ich ein anderes Tool. Das Tool PopClip lässt sich durch diverse Aktionen erweitern, so auch durch eine, die Markdown in HTML wandelt oder Text in Markdon-Listensyntax. Das Textmate-Bundle kann zudem neben der Wandlung von Markdown in HTML auch in PDF und RTF wandeln.
Sehr hilfreich sind übrigens auch die zahlreichen Bookmarklets, mit denen ich beispielweise direkt eine Webseite im Browser in Markdown wandeln kann. Ich bin gespannt, welche Tools und Ideen mir in der Zukunft im Zusammenhang mit Markdown noch begegnen werden oder welche Anregungen sich in den Kommentaren (hoffentlich) sammeln.
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