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F-LOG-GE

Gegen allzu kreative Auswüchse

Für Gerrit van Aaken grenzt es fast an eine Beleidigung, als Kreativer bezeichnet zu werden, angesichts der immer wieder hochgejuchzten "kreativen Websites". Ich kann ihn da voll und ganz verstehen und danke Gerrit für einen famosen Artikel. Zwei Zitate des in Gänze sehr lesenswerten Artikels finde ich bemerkenswert, geben sie doch das wieder, was ich schon seit Jahren öffentlich und intern "predige". Doch diesmal sagt es kein Entwickler, sondern ein Designer.

Die Website ist nicht für den Betreiber des Angebotes gemacht. Und auch nicht für die ausführende Agentur. Der User muss letztlich die Website bedienen. Und ich schreibe ganz bewusst "bedienen", nicht "erkunden", "spielen" oder "erleben". Und damit nähern wir uns dem Kern des großen Missverständnisses, das streng genommen schon seit Erfindung der Multimedia-CD-ROM existiert:

Der Anbieter will den User emotional beeindrucken. Der User aber scheißt auf emotionale Beeindruckung – er will schnell und einfach informiert werden.

So dogmatisch es klingen mag: Eine aufwändige äußere Form ist wertlos, wenn die dahinter liegenden Inhalte belanglos sind. Wenn die Inhalte hingegen hochinteressant sind, lenkt die äußere Form nur unnötig ab. Gute Inhalte brauchen keinen Affenzirkus zur Untermalung, sondern sind ihrer selbst Willen begehrt. Und wollen dann weiterverbreitet werden!

Danke, Gerrit. Du sprichst mir aus der Seele. Und es ist schön, diese Worte von einem Designer zu lesen, nicht von einem Entwickler. Ich kann also noch Hoffnung haben.

Dies ist ein Archiv meines alten Weblogs, das von Oktober 2006 bis Dezember 2022 als Wordpress-Instanz existierte.