Langsam wird es albern
Das Jahr 2008 scheint das Jahr der CSS-Frameworks zu sein. Es vergeht eigentlich kein Monat, manchmal auch keine Woche, in dem nicht ein neues sogenanntes CSS-Framework erscheint. Ende Mai hatte ich einen längeren Artikel zu diesem Thema geschrieben.
Den Vogel hat bislang in meinen Augen der Italiener Vladimir Carrer mit seinem Konstrukt "emastic" abgeschossen. Es handelt sich natürlich um ein Grid-Framework. Es ist ja schließlich so praktisch, Klassen im HTML auszutauschen, wenn man Spaltenbreiten, also die Präsentation, ändern will. Sozusagen modernes Tabellendesign.
In seiner Ankündigung auf Google Code spricht der Entwickler davon, neue Wege entdecken zu wollen. In Anlehnung an Star Trek heißt es dann "to boldly go where no CSS Framework has gone before". Meint er das ernst? Ich muss erst einmal davon ausgehen. Ein Bestandteil seines "Frameworks" ist ein reset.css, das sehr nach Eric Meyer aussieht. Das einzig ungewöhnliche sind Spaltenbreiten in em
-ungewöhnlich, aber weder revolutionär noch neu. In Gelächter breche ich aber dann aus, wenn ich auf seiner ToDo-Liste folgendes lese: "I still can't implement the clearfix hack it's not working correctly on some browsers."
Der Weg, den noch kein Framework zuvor gegangen ist, scheint also erstmal ein harter zu sein. Der Weg eines Novizen, eines Schülers. Richtig Ahnung scheint der Herr nicht zu haben. Also: erst einmal intensiv mit der Materie auseinandersetzt, bevor man ein Framework herausgibt, das anderen helfen soll. Oder noch besser: keines herausbringen, denn es gibt nichts Neues in dieser Richtung mehr zu erfinden. Nur noch die x-te Iteration des schon bestehenden.
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