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F-LOG-GE

Es war wieder ein Webmontag

Gestern war wieder Webmontag in Frankfurt. Der Saal war sehr gut gefüllt und es gab eine Vielzahl an Vorträgen. Andreas Demmer sprach über die Kunst des Vortrages. Auf der Basis von Garr Reynolds' Buch "Presentation Zen" entwarf er eine optimale Präsentation. Endlich mal ein Votrag, der einen Blick über den Tellerrand hinaus erlaubte. Es war sehr ungünstig, daß Andreas den Webmonatg einleitete, denn die nun folgenden Vorträge waren Beweis seiner These, daß so ziemlich jede Präsentation (starke) Verbesserungspotentiale habe. Die anderen Vorträge hatten leider mal wieder einen zu technischen Fokus. Anscheinend finden sich keine Designer, Marketingprofis und Informationsarchitekten, die mal etwas aus ihrem Metier erzählen. Das ist bedauerlich. Mein Wunsch an alle Vortragenden - vor allem die technischorientierten ist: haltet Eure Vorträge bitte nicht aus Sicht des Insiders, des Profis. Erzählt einfach grob, was das Gute oder Schlechte ist, zeigt Beispiele, zeigt die Idee. Quellcode ist selten gut und zielführend.

So waren alle Vorträge mit Fokus auf Java für alle, die kein Java programmieren können, schlicht unverständlich. Ein Test am Anfang eines Vortrages zeigte, daß sich nur eine handvoll Java-Kenner im Raum befand. Somit waren beide Vorträge komplett am Publikum vorbei.

Auch der Vortrag über MySQL-Proxy war leider am Publikum vorbei. Die kesten werden mit den genutzten Termini nichts anfangen können, Codebeispiele waren relativ witzlos. Die Idee hinter dem Produkt wurde mir schon deutlich, aber der eigentliche Charme der Lösung nicht. Dafür bin ich zu wenig MySQL-Profi. Also wäre es die Aufgabe gewesen, Anwendungsbeispiel zu sammeln. Trotzdem bin ich dankbar, auf dieses Produkt hingewiesen worden zu sein.

Die Idee hinter dem GoogleWebToolkit wurde mir leider nicht ganz deutlich. Okay, es ist ein Tool für Java-Entwickler, die sich nicht trauen, Javascript zu schreiben oder jQuery bzw. Prototype zu nutzen. Warum aber kann ich aus dem GWT Javascript ausgeben und kann/soll trotzdem noch eine zusätzliche Bibliothek einfügen? Ist der von Java erzeugte HTML-Code eigentlich tatsächliches HTML, das auch ohne Javascript existiert oder wird es quasi durch Javascript erst geschrieben?

Die Vortragenden hielten sich leider nicht mit den Grundfragen auf, sondern gingen gleich ins Detail. Das ist schade, denn die Themen waren sehr interessant. Mich hätte auch interessiert, wo für mich der Nutzen von Eclipse-basierten Anwendungen im Browser liegt. Zumindest weiss ich jetzt, daß man mit wenigen Handgriffen eine Applikation sowohl für die Eclipse-Applikation als auch für den Browser entwickeln kann.

Meinem Wunsch am ehesten entgegen kam Thorsten Biedenkapp mit seinem Vortrag über Selenuim IDE. Er arbeitete den Nutzen der Testanwendung heraus und zeigte ihn, obgleich auch leider nur an einem sehr banalen Beispiel. Aber der Groschen ist gefallen, ich habe Interesse am Thema.

Ich gebe die Hoffnung nicht auf, daß wir in Zukunft eine breitere Themenvielfalt bekommen werden. Ich möchte auch gerne mal über den fachlichen Tellerrand schauen oder mich von interessanten neuen Geschäftsmodellen begeistern lassen. Darren Cooper hatte diesen Wunsch am Ende des Webmontags auch sehr schön formuliert. Er lud auch gleich zum nächsten Webmontag am 1. September ein. Bis dahin habe ich Zeit, mein von ihm ganz offiziell geliehenes Buch über mobile Webentwicklung von Packt Publishing zu lesen. Darren hatte nämlich die interessante Idee realisiert, eine Art Computer-Book-Crossing einzuführen. Er brachte zahlreiche Bücher von Packt Publishing und O'Reilly mit, damit Interessierte diese ausleihen konnten. Eine tolle Idee. Vielleicht finden sich ja noch ein paar Verlage für diese Idee.

Dies ist ein Archiv meines alten Weblogs, das von Oktober 2006 bis Dezember 2022 als Wordpress-Instanz existierte.